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Diversitätsstrategie „Vielfältiges Deutschland – vielfältige Diplomatie“

Titelseite der Diversitätsstrategie des Auswärtigen Amtes mit Text: Vielfältiges Deutschland - vielfältige Diplomatie! Diversität im Auswärtigen Amt und in der deutschen Außenpolitik.

Diversitätsstrategie: Vielfältiges Deutschland - vielfältige Diplomatie, © Auswärtiges Amt

06.12.2021 - Artikel

Lange war die deutsche Diplomatie Männern bestimmter gesellschaftlicher Schichten vorbehalten. Heute soll sie die Vielfalt der deutschen Gesellschaft widerspiegeln. Das soll eine neue Diversitätsstrategie unterstützen, die Sichtbarkeit, Wertschätzung und Chancengleichheit in den Vordergrund stellt.

Schwarz-weiß-Foto der Weihnachtsfeier 1928: Männer in einheitlichen Anzüger sitzen an langen Esstischen.
Weihnachtsfeier 1928 im Auswärtigen Amt© Politisches Archiv, Auswärtiges Amt

Nur neun Monate währte die Amtszeit von Hermann Müller als Reichsminister des Auswärtigen; sie endete vor mehr als 100 Jahren, am 26. März 1920. Doch diese kurze Zeitspanne reichte ihm, um im Auswärtigen Amt den ersten Anstoß dafür zu geben, was man heute „Diversity Management“ nennen würde: In einer Grundsatzrede vor der Nationalversammlung in Weimar 1919 forderte er, dass der Nachwuchs des Auswärtigen Amts aus allen Kreisen der Gesellschaft kommen müsse. Hintergrund war, dass die (damals ausschließlich männlichen) Diplomaten bis dahin einer kleinen, vermögenden, homogenen Schicht entstammten, die im Großen und Ganzen dieselben Sichtweisen auf Außenpolitik und Gesellschaft teilte.

Heute - gut hundert Jahre später – sieht es im Auswärtigen Amt grundlegend anders aus: Die Hälfte der Belegschaft ist weiblich, rund ein Siebtel hat eine Migrationsgeschichte, ca. 300 Beschäftigte haben eine Schwerbehinderung, viele leben in einer eingetragenen Lebenspartnerschaft oder gleichgeschlechtlichen Ehe. Knapp die Hälfte der Beschäftigten sind lokal an den Auslandsvertretungen tätig. Von ihnen haben nur 20 % die deutsche Staatsangehörigkeit, das heißt: der ganz überwiegende Teil der lokal Beschäftigten gehört unterschiedlichen Kulturen, Ethnien und Religionen an.

Fotos eines aktuellen Lehrgangs im Auswärtigen Amt: ausgewogenes Verhältnis von Männern und Frauen in teilweiser bunter formeller Kleidung.
Aktueller Lehrgang im gehobenen Auswärtigen Dienst© Auswärtiges Amt

Damit einher geht, dass Chancengleichheit und Diversität für das Auswärtige Amt zentrale Themen sind – in den Auswahlverfahren, bei der beruflichen Entwicklung und in der täglichen Arbeitskultur. Um dieses Bekenntnis auch nach außen zu verdeutlichen, hat das Auswärtige Amt in einer Diversitätsstrategie Ziele und Maßnahmen dargestellt, um Diversität und Chancengerechtigkeit im Auswärtigen Dienst zu leben.

Wie die Charta der Vielfalt, die das Auswärtige Amt 2014 unterzeichnet hat, versteht das Auswärtige Amt unter dem Begriff „Diversität“ die Gemeinsamkeiten und Unterschiedlichkeit der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgrund individueller Persönlichkeitsmerkmale sowie Lebensstile oder -entwürfe. Neben Alter, Behinderung, ethnischer Herkunft und Nationalität, Geschlecht, Religion und Weltanschauung, sexueller Orientierung und Identität zählt für uns auch die soziale Herkunft zu den Kern-Dimensionen der Vielfalt. Mit der Diversitätsstrategie verfolgt das Auswärtige Amt einen ganzheitlichen Ansatz, der alle Dimensionen der Vielfalt gleichermaßen umfasst.

Dabei zählt das Auswärtige Amt auf die Expertise und Unterstützung der Gleichstellungsbeauftragten, der Vertrauensperson der Menschen mit Behinderung und dem Personalrat; aber auch durch die Beschäftigteninitiativen im Auswärtigen Amt: Rainbow, der informelle Zusammenschluss von LGBTIQ-Angehörigen des Auswärtigen Amts, Diplomats of Color, die für die Belange von Menschen mit Diskriminierungserfahrung sensibilisieren, frauen@diplo , die sich für Gleichstellung im Auswärtigen Amt und in der deutschen Außenpolitik einsetzen, sowie Eibolk, ein Zusammenschluss von Eltern mit Kindern, die besonderen Unterstützungsbedarf haben.

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