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Humanitäre Katastrophe in Gaza – Deutschland hilft

Notfallkrankenhaus in Gaza, unterstützt durch Mittel der humanitären Hilfe der Bundesregierung

Notfallkrankenhaus in Gaza, unterstützt durch Mittel der humanitären Hilfe der Bundesregierung, © ICRC

25.06.2024 - Artikel

Die humanitäre Lage in Gaza ist weiterhin katastrophal. Um die Not zu lindern, hat Deutschland seine humanitäre Hilfe mehrmals deutlich aufgestockt. Hier erfahren Sie die Details.

Schon seit Wochen passieren zu wenig Hilfsgüter die Grenze nach Gaza, insbesondere im Norden des Küstenstreifens bleibt die humanitäre Lage katastrophal. Nach dem Beschuss des Grenzübergangs Kerem Schalom durch die Hamas und dem Einsatz der israelischen Armee in Rafah hat sich auch die Versorgungslage im Süden verschlechtert.

Nach dem brutalen Angriff der Terrororganisation Hamas auf Israel am 7. Oktober leidet auch die Zivilbevölkerung in Gaza unter den Folgen des Terrors der Hamas. Die Basisversorgung für die Zivilbevölkerung ist zusammengebrochen und es fehlt dort hunderttausenden Menschen, unter ihnen vielen Kindern, am Allernötigsten, v.a. Lebensmittel, Wasser und medizinischer Versorgung. Deshalb ist es wichtig, dass humanitäre Hilfe schnell und ungehindert an die Zivilbevölkerung in Gaza verteilt werden kann. Auch darum ging es bei den acht Reisen von Außenministerin Baerbock in die Region seit dem 7. Oktober 2023. Deutschland hat seine humanitäre Hilfe für die Menschen in den Palästinensischen Gebieten immer wieder aufgestockt.

So sagte die Außenministerin am 25. Juni in Jerusalem:

Deutschland stockt seine humanitäre Hilfe in Gaza um weitere 19 Millionen Euro auf. Unter Lebensgefahr bringen UNRWA und das Welternährungsprogramm damit Mehl und Reis zu hungernden Familien. Denn für die Kinder in Gaza ist jede noch so kleine Mahlzeit überlebenswichtig. Und jede Kiste medizinisches Material der Weltgesundheitsorganisation wird helfen, in zerstörten Krankenhäusern wie dem Nasser Medical Complex wieder ein Minimum an medizinischer Versorgung zu ermöglichen.

Mit deutscher Unterstützung können die Weltgesundheitsorganisation sowie das Deutsche Rote Kreuz, die Johanniter, Care International und Oxfam die Gesundheitsversorgung in Gaza verbessern – etwa durch mobile Kliniken in Notunterkünften und den Einsatz von Anlagen zur Wasseraufbereitung. Das UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR erhält weitere Mittel, um Verletzte aus Gaza in Ägypten zu versorgen.

Insgesamt steigt die Gesamthilfe für die Palästinensischen Gebiete auf ca. 313 Millionen Euro, davon ca. 240 Millionen Euro neue Mittel seit dem 7. Oktober 2023.

Hilfe auf allen Wegen

Von Mitte März bis Ende Mai beteiligte sich Deutschland auch an Luftabwürfen für die notleidende Bevölkerung in Gaza. Insgesamt wurden über 315 Tonnen Hilfsgüter abgesetzt.

Gleichzeitig arbeiten wir weiter daran, dass auch über den Landweg mehr Hilfe nach Gaza kommt. Für eine ausreichende Versorgung der Menschen in Gaza braucht es dringend die Öffnung weiterer Grenzübergänge durch die israelische Regierung, um mehr Hilfslieferungen mit LKW auf dem Landweg zu ermöglichen.

Lebensmittel, Wasser, Medikamente und Hygieneartikel

Das Auswärtige Amt arbeitet mit den Vereinten Nationen und erfahrenen internationalen Hilfsorganisationen zusammen, um die dringend benötigte Hilfe zu den Menschen in Gaza zu bringen. Unsere Partner vor Ort sind unter anderem das Welternährungsprogramm, das Kinderhilfswerk UNICEF und das Deutsche Rote Kreuz.

Mit der von Deutschland zur Verfügung gestellten humanitären Hilfe können die Organisationen Grundnahrungsmittel, medizinische Versorgung und Hygieneprodukte nach Gaza bringen. Verteilt werden zum Beispiel Hirse, Reis, Kichererbsen und Öl, aber auch medizinische Produkte wie Verbandsmaterial und Spritzen.

Deutschland kooperiert eng mit Partnern in der Region: Wir liefern Hilfsgüter nach Ägypten und Jordanien, damit diese von dort weiter nach Gaza transportiert werden können. So wurden zum Beispiel im Februar lebenswichtige Medikamente nach Jordanien geliefert, die dann in Jordanischen Feldlazaretten in Gaza zum Einsatz kommen.

Sondergesandte für humanitäre Hilfe im Nahen und Mittleren Osten koordiniert den deutschen Beitrag

Zur Koordinierung des deutschen Beitrags hat Außenministerin Baerbock hat die erfahrene Karrierediplomatin Deike Potzel als Sondergesandte für humanitäre Hilfe im Nahen und Mittleren Osten ernannt. Damit fungiert sie u.a. als Counterpart der US-Sondergesandten Lise Grande und ist zentrale deutsche Ansprechpartnerin für die Akteure in der Region. Das Engagement der Sondergesandten bettet sich ein in die internationalen Bemühungen, die humanitäre Notlage abzumildern, unter der die Zivilbevölkerung Gazas in Folge der Terrorangriffe der Hamas leidet.

Die Sondergesandte ist im Rahmen von humanitärer Pendeldiplomatie in der Region Ansprechpartnerin für UN-Organisationen (OCHA, UNRWA, WFP, UNICEF), das IKRK sowie internationale und regionale Partner. Zudem hält sie engen Kontakt zu den Verantwortlichen für humanitäre Hilfe in der Region sowie den Hauptstädten unserer Partner. Ihre Arbeit baut auf dem langjährigen deutschen humanitären Engagement und Bemühungen für Frieden und Stabilität in der Region auf.

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