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Warum UN-Friedenssicherung mehr ist als nur Blauhelm-Missionen: Wichtige Konferenz der Vereinten Nationen im Mai in Berlin

Indonesischer Peacekeeper in Uniform und blauen UN-Helm unterhält sich freundlich mit einer Gruppe von Kindern und Jugendlichen

Zivilschutz durch die UN-Friedensmission in Bangui in der Zentralafrikanischen Republik, © UNAMID

17.04.2025 - Artikel

Weltweit leben Millionen von Menschen in Konflikt- und Krisenregionen. Friedenssicherung ist wichtiger denn je und steht zugleich vor großen Herausforderungen. Hier setzt das UN-Peacekeeping Ministerial an, das am 13. und 14. Mai 2025 in Berlin stattfindet.

Die UN-Friedenssicherung im Umbruch

Die „Blauhelme“ sind weltweit das Gesicht der Vereinten Nationen. Die „Blauhelm“-Einsätze sind das Herzstück eines der Kernbereiche der Vereinten Nationen: der internationalen Friedenssicherung. Das Peacekeeping (englisch für Friedenssicherung) ist ein unverzichtbarer Pfeiler internationaler Bemühungen für Frieden und Sicherheit. Von Südsudan bis Libanon und Zypern tragen UN-Friedensmissionen entscheidend dazu bei, Konflikte einzudämmen, Zivilistinnen und Zivilisten zu schützen und nachhaltige Friedensprozesse zu unterstützen. Derzeit sind etwa 70.000 Soldatinnen und Soldaten, Polizistinnen und Polizisten und ziviles Personal in elf Missionen weltweit im Einsatz für den Frieden. Auch Deutschland beteiligt sich.

UN-Friedensmissionen haben ein breites Spektrum an Aufgaben. Neben militärischen Tätigkeiten wie der Beobachtung von Waffenstillständen umfassen ihre Mandate häufig auch zivile Komponenten. Dazu zählen Mediationsbemühungen zwischen Konfliktparteien, Unterstützung bei Reformen des Sicherheitssektors, Zerstörung von Kleinwaffen, Überwachung von Wahlen, Aufbau rechtsstaatlicher Institutionen und die Überwachung der Menschenrechtslage.

Gleichzeitig stehen UN-Einsätze vor großen Herausforderungen. Aufgrund neuer Bedrohungslagen, komplexer Konfliktsituationen und geopolitischer Herausforderungen gilt es die UN-Friedenssicherung weiterzuentwickeln und zu reformieren.

Das UN Peacekeeping Ministerial nimmt die Zukunft der UN-Friedenssicherung in den Fokus

Hier setzt das UN Peacekeeping Ministerial an. Aus aller Welt kommen Außen- und Verteidigungsministerinnen und -minister nach Berlin, um über die Zukunft der UN-Friedenssicherung zu diskutieren. Bei der Konferenz werden Delegationen Lösungsansätze zu aktuellen und zukünftigen Herausforderungen debattieren und konkrete Unterstützungszusagen (sog. „Pledges“) für die UN-Friedensmissionen ankündigen.

Ausrichter sind das Auswärtige Amt und das Bundesministerium der Verteidigung. Das Bundesministerium des Innern und für Heimat ist im Hinblick auf die polizeilichen Aspekte in „Blauhelm“-Missionen beteiligt.

Deutschland schafft mit der Ausrichtung des UN Peacekeeping Ministerial in Berlin ein Forum, um konkrete Beiträge für die Zukunft der UN-Friedenssicherung zu entwickeln. Damit soll die Wirksamkeit von UN-Friedensmissionen langfristig gestärkt, die Akzeptanz von „Blauhelm“-Missionen in Gaststaaten gefördert und die Sicherheit für Peacekeeper im Einsatz erhöht werden.

Deutschland übernimmt Verantwortung für Frieden und Sicherheit

Deutschland unterstreicht mit der Ausrichtung des UN Peacekeeping Ministerials sein langjähriges Engagement für die UN-„Blauhelm“-Missionen. Als Verfechter des Multilateralismus setzt sich Deutschland aktiv für eine effektive UN-Friedenssicherung ein.

Deutschland engagiert sich nicht nur politisch für UN-Friedensmissionen. Mit einem Anteil von 6,1 % am Gesamtbudget der UN-Friedensmissionen ist Deutschland der viertgrößte Beitragszahler und führt zudem die Liste der Geber für außerbudgetäre Unterstützungsprojekte im UN-Peacekeeping an. Aktuell engagiert sich Deutschland mit militärischem, polizeilichem und zivilem Personal in fünf UN-Friedensmissionen sowie einer politischen Sondermission.

Darüber hinaus unterstützt Deutschland UN-Friedensmissionen durch bilaterale Stabilisierungs- und Ertüchtigungsmaßnahmen, etwa durch die Entsendung mobiler Trainingsteams. Als größter Geber des Friedensförderungsfonds der Vereinten Nationen leistet Deutschland wichtige Impulse für die Verzahnung von Friedenssicherung, Krisenprävention und nachhaltiger Friedensförderung.

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