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Entsorgung chemischer Kampfstoffe: Besuch des OVCW-Exekutivrats in Deutschland

Zwei Personen in Ganzkörperanzügen verladen eine in Plastik eingewickelte Granate in einen Spezialofen

Granaten aus dem Dethlinger Teich bei Verladung in den Spezialofen, © AA

26.03.2025 - Artikel

Deutschland verfügt über langjährige Expertise bei der Vernichtung chemischer Waffen. Was das „giftigste Loch der Welt“ mit Chemiewaffen in Syrien zu tun hat, lesen Sie hier.

Abertausende von Granaten mit hochgiftigen chemischen Kampfstoffen wurden nach Ende des 2. Weltkriegs im Dethlinger Teich bei Munster/Niedersachsen entsorgt. Am 14. März 2025 haben auf Einladung des Auswärtigen Amtes die Mitglieder des Exekutivrats sowie der Generaldirektor der Organisation für das Verbot chemischer Waffen (OVCW) das „giftigste Loch der Welt“, wie es ein Journalist formulierte, besichtigen können. Seit 2023 wird die toxische Hinterlassenschaft mit enormem Aufwand geborgen, um Umwelt- und Gesundheitsschäden für die Bevölkerung abzuwenden. Den internationalen Diplomaten wurde vorgeführt, wie die Granaten mit größter Vorsicht von einem gepanzerten Bagger geborgen und von Fachpersonal in ABC-Vollschutzkleidung untersucht werden. In speziell gesicherten Behältern wird die toxische Fracht nur wenige Kilometer zu einem riesigen Spezialofen der bundeseigenen Gesellschaft für Kampfstoffentsorgung (GEKA) transportiert. Dort werden die Granaten rückstandsfrei und ohne Belastung für die Umwelt vernichtet. Zurück bleibt nur harmloses Altmetall.

Es wird gezeigt, wie der Inhalt der Chemiewaffengranate für die Bestimmung des Inhalts angebohrt wird.
Es wird gezeigt, wie der Inhalt der Chemiewaffengranate für die Bestimmung des Inhalts angebohrt wird. © AA

Die umfassende Expertise, über die Deutschland aufgrund des eigenen giftigen Erbes zweier Weltkriege bei der sicheren Vernichtung chemischer Waffen verfügt, können wir international nutzen. Die GEKA vernichtet nicht nur die Giftgasgranaten des Dethlinger Teichs, sondern hat mit Unterstützung des Auswärtigen Amtes 2013-2014 auch syrische, 2016-2017 libysche Chemiewaffen vernichtet und damit die Welt ein Stück sicherer gemacht.

Der Sturz des Assad-Regimes in Syrien im Dezember 2024 bietet die Chance, die verbliebenen chemischen Waffen des Regimes endgültig zu vernichten. Der Besuch beim Dethlinger Teich und der GEKA hat erneut unterstrichen, dass auch Deutschland dabei wieder einen Beitrag leisten kann und dazu bereit ist.

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