Willkommen auf den Seiten des Auswärtigen Amts

COP25: nationale Anstrengungen zum Klimaschutz deutlich ausbauen

Foto der Auftaktveranstaltung zur Weltklimakonferenz COP25.

Heute beginnt in Madrid die Weltklimakonferenz COP25., © picture alliance / Photoshot

17.12.2019 - Artikel

Die UN-Klimakonferenz COP25 in Madrid konnte die Erwartungen, die in sie gesetzt wurden, nicht erfüllen. Einige wenige Staaten haben eine Einigung in wichtigen Punkten verhindert. Deutschland und die EU hatten für eine ambitionierte Vereinbarung geworben.

Außenminister Maas zeigte sich vom Ergebnis enttäuscht:

Leider ist es auf der COP25 nicht gelungen, im Kampf gegen den Klimawandel ein entscheidendes Zeichen zu setzen. Deutschland und die EU haben sich für ambitionierte Vereinbarungen eingesetzt. Das haben einige wenige Staaten verhindert. Zumindest konnten wir das Pariser Abkommen verteidigen und auch einige wichtige Fortschritte erzielen, etwa bei der für viele Entwicklungsländer wichtigen Frage der Bekämpfung von Klimaschäden. Nun müssen alle Staaten auf nationaler Ebene ihre Anstrengungen zum Klimaschutz deutlich ausbauen.

Von der COP25 sollte ein klares Signal für mehr Ambitionen im Klimaschutz ausgehen. Bereits auf dem Klimagipfel der Vereinten Nationen am 23. September hatten sich 66 Staaten, darunter auch Deutschland, zum Ziel der Klimaneutralität bis 2050 bekannt. Das bedeutet, dass die Netto-Emissionen bis zur Mitte des Jahrhunderts auf null senken sollen.

Fortschritte gab es bei der COP25 dann auch etwa bei der für viele Entwicklungsländer wichtigen Frage der Behebung von Klimaschäden und -verlusten. Insbesondere Inselstaaten und die ärmsten Entwicklungsländer sind hierbei dringend auf Unterstützung angewiesen.

Weiterhin offen geblieben sind die Detailregeln zum Emissionshandel im Regelbuch zur Umsetzung des Übereinkommens von Paris. Bei der nächsten COP im November 2020 in Glasgow werden die Staaten weiter verhandeln. Im Ergebnis sollen Staaten ihre Emissionen auch im Ausland verringern können, z.B. durch Wiederaufforstungsprojekte. Dabei soll in jedem Fall sichergestellt werden, dass sich nur ein Land die Emissionsminderung anrechnen kann.

Schnelle und effektive Maßnahmen zur Emissionsminderung sind notwendig, denn der menschengemachte Klimawandel ist nicht nur ein Umweltphänomen, sondern auch eine der zentralen Sicherheitsbedrohungen des 21. Jahrhunderts. Der steigende Meeresspiegel, häufiger auftretende Wetterextreme und das wachsende Risiko von Umweltkatastrophen entziehen Menschen in betroffenen Regionen zunehmend die Lebensgrundlage. Damit wirken Klimaveränderungen mehr und mehr als Risikomultiplikatoren, die weltweit die Stabilität von Staaten und Gesellschaften gefährden.

Strategien für Klimaneutralität

2020 wird ein wichtiges Jahr für die internationale Klimapolitik. Die Vertragsstaaten des Pariser Klimaübereinkommens sind aufgerufen, im nächsten Jahr ihre Klimaziele zu überprüfen und möglichst zu erhöhen. Das gilt auch für die EU mit ihrem bisherigen Ziel einer Treibhausgasminderung um 40% im Vergleich zu 1990. Der kürzlich von der EU-Kommission vorgestellte „Green Deal“ sieht eine Erhöhung des Ziels auf 50-55% vor.

Gleichzeitig müssen alle Staaten gemäß den Vorgaben des Pariser Übereinkommens langfristige Klimastrategien vorlegen. Vor diesem Hintergrund ist es ein wichtiges Signal, dass sich die Staats- und Regierungschefs der EU auf dem Europäischen Rat am 12./13. Dezember zum Ziel der Klimaneutralität der EU bis 2050 bekannt haben.

Heiko Maas sagte auf dem Briefing im Vorfeld der COP25 im Auswärtigen Amt:

Europa muss führen, denn nur dann werden auch Länder wie China oder Indien Kurs halten. Das bedeutet: Die EU muss ihre Klimaziele für 2030 nächstes Jahr nachschärfen und sie muss sie auch ehrgeiziger formulieren.

Deutschland steht zu seiner Verantwortung

Neben den Anstrengungen zur Senkung der eigenen Emissionen unterstützt Deutschland mehr als 50 Staaten bei der Aktualisierung ihrer nationalen Klimaziele (NDCs) mit Mitteln im Umfang von 20 Millionen Euro. Die Projekte dazu laufen über die 2016 zusammen mit Marokko gegründete NDC Partnerschaft, zu der mittlerweile über 100 Länder und 35 internationale Institutionen gehören.

Als einer der größten Geber beim Klimaschutz und bei der Anpassung an die Klimafolgen steht Deutschland damit zu seiner Verantwortung. Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, die deutsche Klimafinanzierung bis 2020 im Vergleich zu 2014 auf 4 Milliarden Euro zu verdoppeln. Im Einklang damit wird Deutschland seinen Beitrag für den Green Climate Fund, dem zentralen multilateralen Instrument der internationalen Klimafinanzierung, auf 1,5 Milliarden Euro verdoppeln.

Fokus auf Glasgow 2020

Die COP25 in ist nach langem Ringen um einen Kompromiss am 15.12. verspätet zu Ende gegangen. Nach der Absage von Chile fand die COP25 nun vom 2. bis 15. Dezember in Madrid statt. Das Auswärtige Amt unterstützte die Ausrichtung der Konferenz mit 300.000 Euro. Chile hat weiterhin die COP-Präsidentschaft inne und übernahm die Verhandlungsführung. Die nächste COP, die COP26, findet in Glasgow 2020 statt. Die EU wird mit dem European Green Deal und der Entscheidung des Europäischen Rates für ein klimaneutrales Europa in 2050 einen wichtigen Beitrag leisten.

Schlagworte

nach oben