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Friedensmediation: im Einsatz für den Frieden

Friedensmediation in Somalia

Friedensmediation in Somalia, © Berghof Foundation

14.06.2019 - Artikel

Mediation ist ein wirksames Instrument zur Wiederherstellung und Konsolidierung von Frieden. Am 14.6.2019 wird das Mediationskonzept des Auswärtigen Amts in Berlin vorgestellt.

Ob in der Ukraine, in Libyen, Irak oder Nicaragua: Deutschland engagiert sich in vielfältigen Kontexten in der Friedensmediation.

Was bedeutet Mediation?

Friedensmediation bedeutet die von allen Seite akzeptierte, auf Basis von Freiwilligkeit erfolgende Vermittlung in Konflikten durch eine dritte Partei. Sie kann sowohl in formellen als auch in informellen Prozessen stattfinden, ihre Einsatzmöglichkeiten erstrecken sich von der Konfliktprävention über die Begleitung von Waffenstillstandsverhandlungen bis hin zu politischen Reformprozessen auf verschiedenen gesellschaftlichen Ebenen.

So engagiert sich Deutschland nicht nur direkt vermittelnd wie zum Beispiel in der Ukraine, sondern unterstützt über das Auswärtige Amt weltweit über 30 Friedensprozesse durch eigene Mediationsexperten oder durch flankierende Dialogprozesse auf regionaler oder lokaler Ebene wie z.B. in Libyen, Irak oder Nicaragua.

Friedensmediation entschärft im Idealfall Konflikte noch bevor sie eskalieren. Sind sie bereits eskaliert, können Mediatoren dazu beitragen, eine Verschlimmerung zu verhindern, Gesprächskanäle offen zu halten und schließlich Friedensgespräche einzuleiten.

Leitlinien zur Krisenprävention umsetzen

Das Auswärtige Amt hat sein Engagement in der Friedensmediation seit 2014 kontinuierlich ausgebaut und setzt damit Ziele der Leitlinien „Krisen verhindern, Konflikte bewältigen, Frieden fördern“ um. Den auf Werten, Prinzipien und Methodik basierenden eigenen Ansatz hat das Auswärtige Amt jetzt in einen konzeptionellen Rahmen gebettet. Ziel ist es, flexibel auf verschiedene Konfliktlagen reagieren zu können und dabei friedenspolitischen Motivationen und politischen Interessen gerecht zu werden.

Deutschlands Engagement orientiert sich dabei an außenpolitischen Interessen und zugleich an demokratischen Werten, Bündnisverpflichtungen und dem Anspruch einer aktiven Friedenspolitik.

So unterstützt das Auswärtige Amt im Jemen die Bemühungen des VN-Sondergesandten Martin Griffiths zur Reaktivierung des Friedensprozesses nach Kräften. Als erster Geber eines neuen Fonds der Vereinten Nationen bringen wir die rasche Umsetzung vertrauensbildender Maßnahmen voran. Denn nur ein dauerhafter Waffenstillstand wird eine Linderung der katastrophalen humanitären Lage im Land ermöglichen. Durch informelle politische Gespräche hochrangiger Jemeniten aller Parteien gemeinsam mit der Berghof-Stiftung, soll der Boden bereitet werden für offizielle Verhandlungen.

In Kolumbien hat das Friedensabkommen zwischen der Regierung und der FARC-Guerilla mehr als 50 Jahre Bürgerkrieg beendet. Auch Deutschland trägt maßgeblich zur Umsetzung des Abkommens und dem fortwährenden Versöhnungsprozess im Land bei.

Ausbildung von Mediatorinnen und Mediatoren

Zum Mediationskonzept des Auswärtigen Amts gehört auch, in die Ausbildung von Mediatorinnen und Mediatoren zu investieren. Es gibt insgesamt immer noch zu wenige Experten gemessen an der Zahl internationaler Konflikte und Krisen. Ein Ziel ist deshalb, im Auswärtigen Amt und in Kooperation mit wichtigen Partnerinstitutionen auch auf eigene Mediatoren zurückgreifen zu können, die im Krisenfall schnell und flexibel Friedensprozesse unterstützen und internationale Teams verstärken.

Zum Weiterlesen

Mediationskonzept des Auswärtigen Amts

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