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Außenministerin Baerbock zur Machtergreifung der Taliban in Afghanistan vor drei Jahren

15.08.2024 - Pressemitteilung

Zur Machtergreifung der Taliban in Afghanistan vor drei Jahren erklärte Außenministerin Annalena Baerbock heute (15.08.):

Heute vor drei Jahren wurden die Menschen in Afghanistan, vor allem die Frauen und Mädchen, aus ihrem Leben gerissen. Mit der Machtergreifung der radikalislamistischen Taliban erleben die Frauen Afghanistans die massivsten systematischen Menschenrechtsverletzungen weltweit. Seit drei Jahren zerstört das menschenverachtende Taliban-Regime jeden Tag die Hoffnung von Millionen afghanischer Frauen und Mädchen auf ein besseres und freieres Leben.

Die Hälfte des Landes darf nicht mehr das tun, was zum normalen Leben dazu gehört: Arbeiten, alleine ins Krankenhaus oder Restaurant gehen, singen, sein Gesicht auf der Straße zeigen, als Teenager die Schule besuchen, Frau sein. Das Leben für viele Frauen und Mädchen in Afghanistan ist wie ein Leben in einem häuslichen Gefängnis.

Heute – und jeden Tag – gilt: Wir stehen an der Seite der Frauen, Mädchen und aller von den Taliban bedrohten Menschen in Afghanistan. Wo es noch geht, unterstützen wir die Menschen vor Ort durch humanitäre Nothilfe mit Nahrungsmitteln oder grundlegender Gesundheitsversorgung. Wo noch irgend möglich und verantwortbar, setzen wir uns mit Projekten für den Schutz der Menschenrechte in Afghanistan ein. Mehr als 34.000 Menschen, die von den Taliban verfolgt wurden, haben bei uns im Rahmen von Aufnahmeprogrammen Schutz, Sicherheit und eine Zukunftsperspektive ohne Verfolgung gefunden.

Als EU haben wir im letzten Jahr Schlüsselfiguren des Taliban-Regimes aufgrund geschlechterspezifischer Gewalt sanktioniert. Wir werden hier nicht nachlassen. Gemeinsam mit unseren internationalen Partnern setzen wir uns auch im UN-Menschenrechtsrat weiter dafür ein, Licht auf das Dunkel in Afghanistan zu werfen.

In der Staatengemeinschaft besteht weitgehender Konsens: Solange die Taliban Afghanistans internationale Verpflichtungen nicht einhalten, kann es keine Rückkehr in die internationale Gemeinschaft geben. Das sind wir nicht zuletzt auch den deutschen Soldatinnen und Soldaten und den vielen zivilen Helferinnen und Helfern schuldig, die die Menschen in Afghanistan so lange unter Einsatz ihres Lebens vor den Taliban geschützt haben.

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