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Zweite Chemiewaffenvernichtungsanlage in Russland eröffnet
In Kambarka/Republik Udmurtien (Russische Föderation) wird heute (01.03.) die zweite russische Anlage zur Vernichtung chemischer Waffen eröffnet.
Deutschland hat den Bau der Anlage mit knapp 150 Mio. Euro unterstützt. Zusätzlich wurden von der Europäischen Union 4 Mio. Euro bereitgestellt. Deutsche Unternehmen waren mit Ingenieurleistungen und der Lieferung hochwertiger technologischer Komponenten entscheidend am Aufbau beteiligt.
Die Russische Föderation bekräftigt damit ihre Absicht, den Verpflichtungen aus dem Chemiewaffenübereinkommen nachzukommen, das komplette Vernichtung chemischer Massenvernichtungswaffen innerhalb festgelegter Fristen verlangt.
Russland ist mit ca. 40.000 Tonnen gemeldeten Kampfstoffen größter Chemiewaffenbesitzer der Welt. Allein in Kambarka lagern 6.350 Tonnen des hautschädigenden Kampfstoffs Lewisit. Das entspricht knapp 16 Prozent aller deklarierten russischen Kampfstoffe. Die Vernichtung aller Kampfstoffe in Kambarka soll 2009 abgeschlossen sein.
Bereits 2002 wurde in Gorny/Region Saratow mit deutscher Unterstützung eine erste Chemiewaffenvernichtungsanlage errichtet. Die Vernichtung der dort lagernden 1.250 Tonnen Kampfstoffe wurde Ende 2005 abgeschlossen.
Die Unterstützung für den Bau der Anlagen ist Teil der G8-Initiative „Globale Partnerschaft gegen die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen und –materialien“. Darin haben die Staats- und Regierungschefs der G8-Staaten sowie der Vertreter der Europäischen Union zugesagt, Projekte zur Reduzierung nuklearer, chemischer, biologischer und radiologischer Proliferationsrisiken über einen Zeitraum von zehn Jahren mit bis zu 20 Mrd. US-$ zu unterstützen. Deutschland hat bis zu 1,5 Mrd. US-$ zugesagt.
Von Seiten der Bundesregierung nimmt an den Eröffnungsfeierlichkeiten der Beauftragte der Bundesregierung für Fragen der Abrüstung und Rüstungskontrolle, Botschafter Friedrich Gröning teil.