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Außenministerin Annalena Baerbock am Vorabend der Sudan-Konferenz in London

14.04.2025 - Pressemitteilung

Außenministerin Baerbock erklärte am Vorabend der von Deutschland zusammen mit dem Vereinigten Königreich, Frankreich, der EU und der Afrikanischen Union ausgerichteten Sudan-Konferenz in London (15.4.):

In weiten Teilen Sudans ist der Tod allgegenwärtig. Vor den Augen der Welt spielt sich dort die größte humanitäre Katastrophe unserer Zeit ab: Ganze Landstriche sind zerstört, hunderttausende Familien sind auf der Flucht, Millionen von Menschen hungern, Frauen und Kinder sind schlimmster sexueller Gewalt ausgesetzt. Die zerstörerischen Folgen des Konflikts lassen die gesamte Region im Nordosten Afrikas erbeben.

Aus Machtgier setzen die beiden Generäle Burhan und Hemedti ihre eigenen Landsleute seit zwei Jahren unermesslichen Gräueln aus. Die jüngsten Angriffe auf Flüchtlingslager in Darfur, wo hunderttausende Menschen unter schlimmen Bedingungen Schutz suchen, zeigen: Niemand ist sicher, weder geflüchtete Kinder noch humanitäre Helfer*innen oder Ärzt*innen. Gezielt wird medizinische Infrastruktur zerstört, rücksichtslos kämpfen die Militärs und Milizen um jedes Dorf. Sie zerreißen nicht nur ihr eigenes Land, sondern sind verantwortlich für den Hungertod von zehntausenden Menschen. Mit Unterstützung aus dem Ausland liefern sie sich einen brutalen Krieg, in dem keiner gewinnt und in dem nicht nur die 50 Millionen Menschen in Sudan verlieren. Das Ergebnis sind Flucht, Leid und Tod. Auch die Nachbarstaaten kommen durch die immer größere Anzahl von tief traumatisierten Menschen an ihre Grenzen.

In London wird es daher darum gehen, zusammen mit unseren afrikanischen Partnern Möglichkeiten für uneingeschränkte humanitäre Zugänge, Schutz der Zivilbevölkerung und für eine politische Lösung des blutigen Konflikts abzustecken. Dazu kommen wichtige Akteure aus der Region, dem Golf, aber auch die USA, die Vereinten Nationen und andere nach London. Die Konfliktparteien werden nur durch gemeinsamen internationalen Druck endlich an den Verhandlungstisch kommen. Dabei spielen insbesondere die Golfstaaten eine wichtige Rolle. Sie müssen ihren Einfluss geltend machen, zum Beispiel für humanitäre Korridore.

Um das Leid der Menschen in der Region zu lindern und die Lage in den Nachbarländern zu stabilisieren, übernimmt auch Deutschland Verantwortung und wird weitere 125 Millionen Euro für humanitäre Hilfe zur Verfügung stellen, damit internationale und lokale Hilfsorganisationen dringend benötigte Nahrung und Medizin zu den notleidenden Menschen bringen können.

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