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Niger: Politisches Porträt
Nach dem ersten verfassungsmäßigen Wechsel des Staatsoberhaupts in Nigers Geschichte 2021 stürzte die Präsidialgarde 2023 den vom Volk gewählten Präsidenten Mohamed Bazoum und stellte ihn unter Hausarrest. Die obersten Sicherheitsbehörden bildeten einen Nationalen Rat zur Bewahrung des Vaterlands (CNSP), lösten die Verfassungsorgane auf, ernannten den bisherigen Kommandeur der Präsidialgarde General Tiani zum Staatsoberhaupt und setzten eine aus Militärs und Zivilpersonen zusammengesetzte neue Regierung ein.
Der CNSP hat beim Abschluss einer Nationalversammlung aus ausgewählten Vertretern aus Politik, Gesellschaft und Sicherheitsbehörden im Februar 2025 einen politischen Übergangsprozess zur „Neugründung“ des Staates entlang einer von der Nationalversammlung erstellten Transitionscharta bekanntgegeben. Das bisherige De-facto-Staatsoberhaupt General Tiani wurde zum Präsidenten der Republik mit einer Amtszeit von mindestens fünf Jahren ausgerufen.
Wie die Nachbarländer im Sahel ist Niger stark von Terrorismus und organisierter Kriminalität, hohem Bevölkerungswachstum, der Klimakrise, extremer Armut und Ernährungsunsicherheit betroffen, die der mehrheitlich auf dem Land und von der Subsistenzwirtschaft lebenden Bevölkerung bedeutende Herausforderungen bereiten.
Gemeinsam mit Burkina Faso und Mali gründete Niger eine neue Allianz der Sahelstaaten (AES). Außerdem erklärten die drei Länder jeweils ihren Austritt aus der G5 Sahel, der Wirtschaftsgemeinschaft westafrikanischer Staaten (ECOWAS) und der Internationalen Organisation der Frankophonie (OIF). Die Afrikanische Union (AU) hat die Mitwirkung Nigers in ihren Gremien aufgrund des verfassungswidrigen Regierungswechsels 2023 ausgesetzt.