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Im „Land der tausend Hügel“ - Außenministerin Baerbock reist nach Ruanda
Außenministerin Baerbock trifft auf ihrer Reise nach Ruanda Vincent Biruta, Außenminister von Ruanda, © Florian Gaertner/AA/photothek.de
Außenministerin Annalena Baerbock reist vom 17. bis 19. Dezember für die Eröffnung der ersten mRNA-Impfstoff-Fabrik nach Ruanda. Auch Gespräche mit ihrem Amtskollegen und Vertreter*innen der Zivilgesellschaft stehen auf dem Programm.
Impfstoffe aus Afrika für Afrika
Die Corona-Pandemie hat uns allen vor Augen geführt, wie sehr wir weltweit miteinander verbunden sind. Und sie hat auch verdeutlicht, dass es unsere Verantwortung ist, die Menschen auf dem afrikanischen Kontinent bei der Entwicklung eigener Impfstoffproduktion zu unterstützen. Im Mittelpunkt des Besuchs von Außenministerin Baerbock steht daher die Eröffnung einer Produktionsstätte von BioNTech nahe der Hauptstadt Kigali. Hier sollen in Zukunft pro Jahr bis zu 50 Millionen Dosen mRNA-Impfstoff hergestellt werden – in Afrika, für Afrika. Langfristiges Ziel ist es, hier eines Tages auch mRNA-Impfstoffe gegen Tuberkulose, Malaria oder HIV produzieren zu können. Eine robuste internationale Gesundheitsarchitektur ist ein Kernanliegen der „EU-Global-Gateway-Initiative“. Das ist der Rahmen, in dem die EU und ihre Mitgliedsstaaten durch Investitionen in beispielsweise Bildung, Verkehr, Infrastruktur und Energiesicherheit weltweit nachhaltige und zuverlässige Partnerschaften stärken.
Außenministerin Annalena Baerbock:
Der Weg zu einer fairen internationalen Gesundheitsarchitektur ist kein Kurzstreckenlauf, sondern ein Team-Marathon. Deshalb unterstützt Team Europa das Ziel einer eigenen afrikanischen Impfstoffproduktion – vom Konzept bis zur Kanüle: Heute wird nur eine von 100 der in Afrika verimpften Impfdosen auch in Afrika hergestellt, 2040 sollen es schon sechzig Mal mehr sein.
Für Stabilität in der Region
In Ruandas Nachbarland, dem Osten der Demokratischen Republik Kongo, kam es jüngst immer wieder zu Gewalt, die sich auf die gesamte Region auswirkt. Die Kämpfe haben bereits mehrere Millionen Menschen in die Flucht getrieben. Sie stehen beispielhaft für wieder angefachte Konflikte im Bugschatten des russischen Angriffskrieges. Die Bundesregierung setzt sich tatkräftig für eine Deeskalation und einen Weg hin zu politischen Prozessen ein, auch darum werden sich die politischen Gespräche von Außenministerin Baerbock in Kigali drehen.
Weiterleben nach dem Genozid
Das einschneidende Ereignis der jüngeren Geschichte Ruandas war der Genozid an den Tutsi. Von April bis Juli 1994 wurden nach Schätzungen fast eine Million Menschen in Ruanda ermordet, vor allem Angehörige der Tutsi, aber auch Hutu und Twa, die sich der ethnisch motivierten Gewalt entgegenstellten.
Auch den im Land stationierten Friedenstruppen der Vereinten Nationen gelang es damals nicht, das brutale Morden zu stoppen. Sie hatten während der Gewalt ihre Präsenz nicht gestärkt, sondern noch verringert. Außenministerin Baerbock wird in Kigali den Opfern des Genozids gedenken:
1994 hat die Menschheit angesichts des Genozids gegen die Tutsi in den Abgrund geschaut. Das gemeinsame Gedenken der ganzen Welt ist heute immerwährender Auftrag, dies nie wieder zuzulassen – jeden Tag aufs Neue.