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Europa und Asien: Viele Wege verbinden

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Das Container-Terminal in Bremerhaven, © dpa

20.09.2018 - Artikel

Europäische Union investiert massiv in Ausbau nachhaltiger Verkehrswege mit Asien

Die EU-Außenbeauftragte Mogherini und Transportkommissarin Bulc stellten in dieser Woche (19.09.) Elemente einer neuen Strategie zur nachhaltigen Vernetzung zwischen Europa und Asien vor. Die Investitionen sollen den Austausch zwischen den beiden Weltregionen fördern, aber auch den einzelnen asiatischen Ländern und deren Bevölkerungen zu Gute kommen. Im Zentrum stehen die Bereiche Transport, Energie, digitale Vernetzung und der Austausch bei Bildung, Forschung und Kultur.

Wachstum durch Vernetzung

Im Jahr 2016 gingen über ein Drittel der EU-Exporte nach Asien und fast die Hälfte der Importe in die Europäische Union kamen von dort. Das gesamte Handelsvolumen lag bei 1,5 Billionen Euro. Die Zahlen sind beeindruckend, doch das gesamte Potential einer noch engeren Vernetzung der beiden Wirtschaftsräume ist noch nicht ausgeschöpft. Ähnlich wie Europa vor einigen Jahrzehnten ist der asiatische Kontinent verkehrstechnisch noch unvollständig vernetzt. In dem riesigen Raum zwischen Neu Delhi und den Fidschi-Inseln herrschen unterschiedliche Verkehrsstandards und technische Regeln. Waren müssen umgeladen oder zeitraubend kontrolliert werden, Transportwege wie Schiene, Autobahn und Flugzeug greifen nicht immer nahtlos ineinander.

Die Asiatische Entwicklungsbank schätzt daher, dass Asien über 1,3 Billionen Euro jährliche Investitionen in seine Infrastruktur benötigt, um durch ausreichendes Wachstum Wohlstand für seine Bürgerinnen und Bürger sicherzustellen. Die EU ist bereit, diese Anstrengungen zu unterstützen, um so die bereits engen Handelsbeziehungen mit den asiatischen Ländern weiter auszubauen.

Investitionen in Nachhaltigkeit und gemeinsame Regeln

EU-Außenbeauftragte Mogherini und Transportkommissarin Bulc bei der Vorstellung der EU-Asia-Konnektivitätsinitiative
EU-Außenbeauftragte Mogherini und Transportkommissarin Bulc bei der Vorstellung der EU-Asia-Konnektivitätsinitiative am 19.09.18.© Europäische Kommission

Wie Mogherini betonte, soll der Schwerpunkt der europäischen Investitionsinitiative auf nachhaltigen Projekten liegen, die Umweltstandards einhalten und die Haushalte der jeweiligen Länder nicht überfordern. Transparenz und öffentliche Kontrolle gehören ebenso zu den Anforderungen für Investitionen aus der EU. Daneben sind gemeinsame Regelwerke notwendig, die Standards definieren und dadurch den grenzüberschreitenden Verkehr von Waren und Dienstleitungen erst ermöglichen. Vorbild ist hier der EU-Binnenmarkt, der auf einheitlichen Regeln für alle Partner beruht.

Bereits in den letzten Jahren investierte die EU in konkrete Infrastrukturprojekte wie die Žeželj-Brücke in Novi Sad (Serbien), um so den Warenfluss aus und nach Asien zu beschleunigen. Unterstützung erhielten etwa auch die zentralasiatischen Länder beim Ausbau ihrer Energiemärkte und -infrastruktur, um so den Energiehandel mit Europa zu erleichtern. Auch unterstützt die EU den Verbund der ASEAN-Staaten beim Abbau von Handelshemmnissen zwischen seinen Mitgliedern.

EU etabliert sich als strategischer Partner

Durch eine Mischung aus öffentlichen und privaten Mitteln und der Zusammenarbeit mit internationalen Geldgebern und Finanzeinrichtungen sollen diese Investitionen in den nächsten Jahren erheblich ausgeweitet werden. Die Europäische Union tritt damit auch nach außen als strategischer Handels- und Zukunftspartner in anderen Weltregionen auf. Gerade durch stärkere Vernetzung und eigene umfassende Angebote zur Zusammenarbeit stärkt die EU so ihre strategische Autonomie und Handlungsfähigkeit.

Weiterführende Links:

Pressemitteilung Europäische Kommission

Connecting Europe and Asia - Building blocks for an EU Strategy

Pressestatement der EU-Außenbeauftragten Mogherini

Fact Sheet zu Europe-Asia Connectivity

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