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Mehr Impfstoff herstellen

Produktion von Impfstoff (hier gegen Gelbfieber) im Institut Pasteur in Dakar, Senegal

Produktion von Impfstoff (hier gegen Gelbfieber) im Institut Pasteur in Dakar, Senegal, © picture alliance / Ute Grabowsky/photothek.net

03.11.2021 - Artikel

Covid-19-Impfstoffe müssen global gerecht verteilt werden: Dafür setzt sich Deutschland über die Impfstoffplattform COVAX, über die Abgabe von 175 Millionen Impfdosen und auch verstärkt über den Ausbau der Produktion in Afrika ein.

Nach wie vor sind Impfstoffe das zentrale Element der Bekämpfung von COVID-19. Die Bundesregierung verfolgt seit Beginn der Pandemie einen multilateralen Ansatz in der globalen Bekämpfung dieser Krankheit und ist mit 2,2 Milliarden Euro zweitgrößter Geber des Access to Covid-19 Tools Accelerator (ACT-A), dem die globale Impfstoffplattform COVAX angehört.

Beim G20-Gipfel Ende Oktober in Rom betonte Deutschland erneut die Bedeutung der gerechten Verteilung und kündigte an, insgesamt mindestens 175 Millionen Impfdosen als Spende an andere Staaten abzugeben, davon 100 Millionen vor Ende des Jahres 2021. Die EU hat aktuell weltweit über 900 Millionen Impfdosen exportiert. Das ist mehr, als die EU bislang für den europäischen Eigenbedarf an die Mitgliedstaaten verteilt hat.

Impfstoffproduktion

Gleichzeitig können Impfstoffexporte und -spenden langfristig nicht der einzige Weg sein, um künftige Pandemien zu bekämpfen. Die Produktion verschiedenster Impfstoffe muss global ausgeweitet und regional diversifiziert werden. Derzeit ist beispielsweise nur 1% der gesamten Impfstoffproduktion auf dem afrikanischen Kontinent verortet.

Unterstützung von Produktionsaufbau

Im Rahmen von ACT-A arbeitet Deutschland mit zusammen mit anderen Staaten daran, die Produktion und Versorgung mit Impfstoffen zu beschleunigen. Dazu wurde im März 2021 die COVAX Manufacturing Task Force eingerichtet, die beim G20 Gipfel in Rom einen ersten Bericht vorgestellt hat: Die G20 werden darin aufgerufen, zügig Handelsbeschränkungen abzubauen und die Lieferung über COVAX zu beschleunigen. Zudem sollen die bestehenden Kapazitäten zur Impfstoffherstellung erhöht und weltweit gerechter verteilt sowie die Vorratshaltung von Impfstoffen begrenzt werden. Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen sollen dabei unterstützt werden, die Impfstoffproduktion selbst zu sichern. Flexible Kooperationsmodelle mit Staaten und der Wirtschaft sind dazu ein wichtiges Instrument, z.B. in Form von Abfüllung vor Ort („Fill and Finish“) und Investitionen und Kooperationen mit Unternehmen vor Ort (Joint Ventures).

Deutsches Engagement im Bereich der Impfstoffproduktion

Die Bundesregierung hat bereits rund 500 Millionen Euro zum Aufbau der Impfstoffproduktion auf dem afrikanischen Kontinent bereitgestellt. Konkrete Projekte sind mit Südafrika, Senegal, Ghana und Ruanda geplant: So wird beispielsweise das Institut Pasteur in Dakar, Senegal, mit einer deutschen Anschubfinanzierung über 20 Millionen Euro unterstützt, um dort die Abfüllung und Produktion von COVID-19-Impfstoffen aufzubauen.

Die Europäische Union stellt zudem eine Milliarde Euro für den Aufbau von Produktionskapazitäten in Afrika bereit, auch daran ist Deutschland beteiligt.

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