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Gemeinsames Erinnern: Deutsch-amerikanischer Holocaust Dialog

Außenminister Heiko Maas und US-Außenminister Antony Blinken unterzeichneten eine Vereinbarung zur Etablierung eines gemeinsamen Holocaust Dialogs

Außenminister Heiko Maas und US-Außenminister Antony Blinken unterzeichneten eine Vereinbarung zur Etablierung eines gemeinsamen Holocaust Dialogs, © Photothek

24.06.2021 - Artikel

Mehr als sieben Jahrzehnte nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs erleben Antisemitismus und Leugnung des Holocaust neuen Auftrieb. Die USA und Deutschland etablieren deshalb einen Holocaust-Dialog. Gemeinsam soll das Gedächtnis an das unermessliche Leid und Schrecken des Holocaust bewahrt werden.

Außenminister Maas hält anlässlich der Unterzeichnung eine Rede
Außenminister Maas hält anlässlich der Unterzeichnung eine Rede© Photothek

Mehr als sechs Millionen Juden und Jüdinnen wurden während der nationalsozialistischen Herrschaft in Deutschland systematisch ermordet. Ziel der Nationalsozialisten war es, alle europäischen Juden zu ermorden. 76 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs können nur noch wenige Zeitzeugen von den damaligen Schrecken berichten. Gleichzeitig nehmen Verschwörungstheorien, Holocaust-Leugnung, -Verharmlosung und Antisemitismus in vielen Ländern der Welt zu. Die USA und Deutschland wollen dem aktiv entgegen wirken. Am 24. Juni 2021 unterzeichneten Außenminister Heiko Maas und US-Außenminister Antony Blinken eine Vereinbarung zur Etablierung eines gemeinsamen Holocaust Dialogs. Außenminister Maas betonte anlässlich der Unterzeichnung:

Persönliche Begegnungen mit Zeitzeugen werden künftigen Generationen nicht mehr vergönnt sein. Was für ein Verlust! Aber auch was für ein Auftrag an uns, neue Formen des Erinnerns zu finden, die nicht zulassen, dass persönliche Schicksale verblassen. Dies schulden wir den Ermordeten und den Überlebenden. Und wir schulden es unseren Kindern und Enkeln, die wir so gut es geht vor den Fehlern der Vergangenheit bewahren wollen.

Geeinte Erinnerungskultur

Die USA und Deutschland etablieren einen Holocaust-Dialog. 
Die USA und Deutschland etablieren einen Holocaust-Dialog.© Photothek

Deutschland und die USA verfügen über langjährige Erfahrungen im Bereich der Erinnerungskultur. Beide Länder arbeiten hierfür bereits bilateral und multilateral z.B. in der Internationalen Allianz zum Holocaustgedenken IHRA zusammen. Diesen Dialog wollen beide Länder nun noch weiter intensivieren. Ziel des deutsch-amerikanischen Holocaust-Dialogs ist es, Antisemitismus und Holocaust-Leugnung und –Verharmlosung weltweit entgegen zu treten. Hierfür sollen neue Wege der Bildungsarbeit und des Gedenkens gemeinsam entwickelt werden. Zudem sollen Fortbildungen z.B. für Beamte oder Militärangehörige zu Fragen des Holocaust durchgeführt werden. Zur Institutionalisierung des Dialogs werden regelmäßige Konsultationen ins Leben gerufen. In diese werden auch das United States Holocaust Memorial Museum und die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas eingebunden.

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