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Red Hand Day - Weltweit gegen den Einsatz von Kindersoldaten

Ausschnitt aus einem Film über Kindersoldaten in Uganda

Ein Junge aus Pajule in Norduganda spielt auf einer Mauer zur katholischen Mission mit einer Kalaschnikow aus Mais (undatiertes Szenenbild). Die Dokumentation „Lost Children“ (2006) erzählt von Kindersoldaten aus dem Norden Ugandas und ihren Erlebnissen im Krieg., © David Baltzer arte/wdr

12.02.2022 - Artikel

Etwa 250.000 Kinder werden weltweit als Soldatinnen und Soldaten missbraucht – der heutige Internationale Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten (Red Hand Day) macht darauf aufmerksam. Deutschland setzt sich weltweit für Kinderrechte und den Schutz von Kindern in bewaffneten Konflikten ein.

Kinder werden gezwungen, an Kampfhandlungen teilzunehmen

In fast allen bewaffneten Konflikten werden Kinder und Jugendliche als Soldaten und Soldatinnen missbraucht und dazu gezwungen, an Kampfhandlungen teilzunehmen, insbesondere gilt dies in Krisengebieten in Ländern Afrikas und Asiens. Kinder werden entführt oder mit falschen Versprechungen gelockt und dann zum Töten ausgebildet. Zudem werden sie oft als Boten, Spione oder Träger eingesetzt. Sie müssen Sprengsätze anbringen und lernen, mit Waffen umzugehen.

Diese Erfahrungen sind für die betroffenen Kinder traumatisierend. Viele von ihnen leiden unter seelischen und körperlichen Folgen, oft ein Leben lang. Auch viele Mädchen sind von Zwangsrekrutierungen betroffen, oftmals werden sie dabei zu Opfern sexueller Gewalt. Wenn die Kinder ihren Peinigern entkommen können, werden sie häufig von Freunden und Familie stigmatisiert und zum Teil aus dem Familienverband verstoßen.

Einsatz von Kindersoldaten völkerrechtlich verboten

Der Einsatz von Kindersoldaten ist völkerrechtlich verboten. Seit dem 12. Februar 2002 untersagt ein Zusatzprotokoll zur UN-Kinderrechtskonvention, dass Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren als Soldatinnen und Soldaten eingesetzt werden. Deutschland hat das Zusatzprotokoll 2004 ratifiziert. Schätzungen zufolge sind heute noch mindestens 250.000 Minderjährige in bewaffneten Gruppierungen rekrutiert.

Konkret: Schutz vor Rekrutierung von Kindern in Kolumbien

Deutschland macht sich in zahlreichen Projekten für den Schutz von Kinderrechten stark und setzt sich mit Nachdruck für die Umsetzung des UN-Zusatzprotokolls ein.

Zum Beispiel in Kolumbien, wo auch sechs Jahre nach dem Friedensabkommen Gewaltakteure gerade in strukturell schwachen Regionen Minderjährige für kriminelle Zwecke rekrutieren. In Buenaventura an der Pazifikküste fördert das Auswärtige Amt den Aufbau eines lokalen Netzwerks, das der Rekrutierung von Kindern und Jugendlichen durch bewaffnete Gruppen vorbeugen soll. Durch psycho-soziale Beratung für die Familien, Sensibilierung in Schulen und in Einzelfällen die temporäre Verbringung von gefährdeten Personen an sichere Orte werden Kinder und Jugendliche konkret vor der Rekrutierung als Soldatinnen und Soldaten geschützt.

UN-Sicherheitsrat: Kinderschutz in Friedensmissionen verankern

Auch während seiner Mitgliedschaft im UN-Sicherheitsrat (2019-2020) hat sich Deutschland für den Schutz von Kindern in bewaffneten Konflikten stark gemacht. Im Fokus standen dabei die Friedensmissionen der Vereinten Nationen: Deutschland drängt darauf, dass das Thema Kinderschutz bei neuen Missionen von Anfang an verankert wird und die Missionen mit Kinderschutzbeauftragten und Menschenrechtsexpertinnen und –experten ausgestattet werden.

Weiterentwicklung der „Handover Protocols

In einem weiteren Projekt unterstützte das Auswärtige Amt zuletzt die Weiterentwicklung des Instruments der sogenannten „Handover Protocols“: Durch diese Protokolle verpflichten sich Regierungen, Kinder möglichst schnell und sicher aus dem Gefängnis zu entlassen, wenn sie wegen der Beteiligung an bewaffneten Konflikten verhaftet worden sind. Danach sollen sie in die Obhut ziviler Behörden und Kinderschutzbeauftragter übergeben werden, damit sie wieder in die Gesellschaft integriert werden können.

Weitere Informationen

-- es gilt das gesprochene Wort -- Vielen Dank, dass Sie diese Veranstaltung zum Internationalen Tag gegen den Einsatz von Kindersoldatinnen und -soldaten auf die Beine gestellt haben. Ich freue mich…

Grußwort von Staatsminister Tobias Lindner zum Red Hand Day 2022 – Internationaler Tag gegen den Einsatz von Kindersoldaten

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