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Biosicherheit: Gewappnet für den Ernstfall

Das tunesische Rapid Response Team im Einsatz.

Das tunesische Rapid Response Team im Einsatz., © GIZ

02.10.2018 - Artikel

Ansteckende Erreger können sich in der heutigen globalisierten Welt rasend schnell verbreiten und die Stabilität ganzer Gesellschaften gefährden. Deutschland stärkt deshalb in zahlreichen Partnerländern die Biosicherheit – zum Beispiel mit einem mobilen Labor in Tunesien.

Nicht erst seit dem Ausbruch von Ebola in Westafrika ist klar, wie verheerend der Ausbruch von hochansteckenden Krankheiten sein kann und wie schnell sich Erreger in ganzen Regionen ausbreiten können. Um dem entgegenzuwirken arbeitet Deutschland mit vielen Partnerländern in zahlreichen Projekten zusammen. Ein Beispiel ist das „Rapid Response Team“ in Tunesien.

Rapid Response Team im Einsatz

September 2018 auf der tunesischen Militärbasis El Aouina: Das tunesische mobile Labor führt eine Feldübung durch. Unter Realbedingungen wird das Expertenteam mit einem fiktiven Krankheitsausbruch konfrontiert. Ziel ist es, den vorgegebenen gefährlichen Erreger sicher zu diagnostizieren. Auch mit den lokalen Krankenhäusern wird der Ernstfall geprobt. Das Expertenteam unterstützt sie bei der Reaktion auf den simulierten Ausbruch.

Übung macht den Meister

Bereits seit Anfang 2017 wird das tunesische Rapid Response Team von deutschen Expertinnen und Experten des Instituts für Mikrobiologie der Bundeswehr (IMB) mit operativer Unterstützung der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Umgang mit biologischen Gefahren geschult.

Im November 2017 übergab Deutschland ein hochmodernes mobiles Labor an den tunesischen Sanitätsdienst. Im Fall einer Gefahr durch hochansteckende Erreger können die tunesischen Behörden damit schnell und effizient reagieren. Regelmäßige Übungen unter realen Bedingungen leisten einen wichtigen Beitrag zur ständigen Einsetzbarkeit des zivil-militärischen Rapid Response Teams.

Hand in Hand zu mehr Biosicherheit

Ständiger Vertreter Meyer-Wiefhausen: Enge Zusammenarbeit ist entscheidend.
Ständiger Vertreter Meyer-Wiefhausen: Enge Zusammenarbeit ist entscheidend.© GIZ

Der ständige Vertreter der Deutschen Botschaft in Tunis, Carsten Meyer-Wiefhausen, hob im Rahmen des Feldübung die Bedeutung der etablierten deutsch-tunesischen Kooperation im Bereich der Biosicherheit hervor: „Entscheidend ist, eng mit verlässlichen Partnern auf nationaler und internationaler Ebene zusammenzuarbeiten. Ein abgestimmtes Vorgehen ist der Schlüssel zur erfolgreichen Bewältigung biologischer Gefahren.“

Dass dieser Ansatz in der bestehenden Partnerschaft genau der richtige ist, bekräftigte auch General Mustapha Ferjani. Er bezeichnete die Feldübung als „Krönung von zwei Jahren intensiver Arbeit der tunesischen und deutschen Partner im Bereich der Biosicherheit“.

Deutsches Engagement zur Stärkung von Biosicherheitsstrukturen in Partnerländern

Das Projekt zu Biosicherheit in Tunesien ist Teil eines umfassenden Engagements zur Stärkung von Biosicherheitsstrukturen in Partnerländern im Rahmen der Ertüchtigungsinitiative der deutschen Bundesregierung.

Auswärtiges Amt und Bundesministerium der Verteidigung stimmen sich im Rahmen dieser Initiative eng ab. Ziel der Projekte ist stets, ausgewählte Partner zu befähigen, noch stärker eigenverantwortlich auf nationale und regionale Bedrohungen zu reagieren.

Des Weiteren ist Tunesien ein Schwerpunktland im Deutschen Biosicherheitsprogramm. Dieses Programm wurde 2013 vom Auswärtigen Amt ins Leben gerufen und ist derzeit in 12 Ländern und mit 2 überregionalen Projekten aktiv. Es ist Teil der präventiven Sicherheitspolitik der Bundesregierung und des deutschen Engagements in der Globalen Partnerschaft gegen die Verbreitung von Massenvernichtungswaffen und -materialien der G7-Staaten. Durch die Aktivitäten des Programms werden biologische Gefahren und die damit verbundenen Proliferationsrisiken reduziert.

Zum Weiterlesen:

Ertüchtigungsinitiative: Informationen zur Ertüchtigungsinitiative (auf der Homepage des Bundesministeriums der Verteidigung)

Biosicherheit: Informationen zum deutschen Biosicherheitsprogramm

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