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Videogrußwort von Außenminister Maas anlässlich des Festaktes zum 30-jährigen Jubiläum der Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit

26.11.2021 - Rede

(Vorabaufzeichnung am 3. November)

Vor drei Jahrzehnten endete die Blockkonfrontation in Europa. Seitdem leben die Menschen in Polen und im gesamten Deutschland in Freiheit und Demokratie. Und seitdem haben sich die deutsch-polnischen Beziehungen revolutioniert:

  • Wo sich feindliche Militärbündnisse beargwöhnten sind Deutschland und Polen heute Partner in der Europäischen Union und der NATO.
  • Und Handel und Investitionen haben unsere Wirtschaften zu einem engen Netz verwoben.

Diese einmalige Erfolgsgeschichte wäre nicht möglich gewesen ohne den mutigen Neustart unserer Beziehungen nach 1990.

Für diesen Neuanfang steht der deutsch-polnische Nachbarschaftsvertrag, dessen Unterzeichnung vor 30 Jahren wir im Juni gefeiert haben.

Und dafür steht die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit, deren 30. Gründungstag Sie heute gemeinsam begehen.

Die Stiftung ist in drei Jahrzehnten zu einem Stützpfeiler unserer bilateralen Beziehungen herangewachsen:

  • Seit 1991 hat sie 16.000 deutsch-polnische Projekte finanziert. Mit ihrer Hilfe konnten engagierte Polen und Polinnen und Deutsche hunderte Denkmäler restaurieren, Ausstellungen und Konzerte organisieren und Städtepartnerschaften knüpfen.
  • Und mit dem „Polen-Mobil“ und den deutsch-polnischen Medientagen fördert die Stiftung zentrale Initiativen unserer Zusammenarbeit.

Meine Damen und Herren,

all diese Projekte sind Ausdruck der Nähe, die in den vergangenen 30 Jahren zwischen den Menschen in Deutschland und Polen gewachsen ist.

Doch diese Nähe, die Fortschritte der deutsch-polnischen Aussöhnung, das Zusammenwachsen von Ost- und Welteuropa nach 1990 – sie waren und sie sind nicht selbstverständlich.

Wir haben uns die Hände gereicht, wir haben einander besser verstehen gelernt – aber manches trennt uns bis heute. Und besonders schwer wiegt weiterhin die Last der Geschichte.

Deshalb bleibt die fortwährende Aufgabe einer jeden Bundesregierung, die Beziehungen zwischen Deutschland und Polen zu pflegen und immer wieder mit Leben zu füllen.

  • Dazu gehört das gemeinsame Gedenken, das wir mit einem Ort des Erinnerns und der Begegnung für die polnischen Opfer des Zweiten Weltkrieges in Berlin auf eine neue Stufe heben werden.
  • Dazu gehört ein offener Dialog über die Zukunft der Europäischen Union, in der uns gemeinsame Werte wie Freiheit, Menschenrechte, Demokratie und Rechtsstaatlichkeit verbinden und verpflichten.
  • Und dazu gehört, dass wir unablässig Menschen aus unseren Ländern zusammenbringen – so wie es die Stiftung für deutsch-polnische Zusammenarbeit seit nunmehr 30 Jahren tut.

Es sind genau diese menschlichen Verbindungen, die wir heute dringender brauchen denn je.

Ich danke daher Ihnen allen – dem Vorstand, dem Stiftungsrat und den Ehrenamtlichen in zahllosen Vereinen und Organisationen – sehr herzlich für Ihr großes, langjähriges Engagement.

Ihr Einsatz hat ganz wesentlich zu unserer deutsch-polnischen Erfolgsgeschichte beigetragen.

Wir brauchen Sie auch in Zukunft – und für Ihre Arbeit wünsche ich Ihnen deshalb schon heute viel Erfolg!

Vielen Dank.

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