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Außenministerin Baerbock vor ihrer Abreise nach Djidda und Doha

15.05.2023 - Pressemitteilung

Vor ihrer Abreise nach Djidda und Doha erklärte Außenministerin Annalena Baerbock heute (15.05.):

Die Golfregion ist geopolitischer Dreh- und Angelpunkt zwischen Asien, Afrika und Europa, mit Einfluss weit über die Arabische Halbinsel hinaus. Und auch in den aktuellen Krisen der Region haben die Stimmen Saudi-Arabiens und Katars enormes Gewicht. Nach dem Ausbruch der Kämpfe in Sudan führte für viele Menschen der Weg in die Sicherheit über das Rote Meer nach Djidda – genauso wie bei der Evakuierung aus Afghanistan viele zunächst Schutz in Doha fanden. Zugleich herrscht nur einige hundert Kilometer südlich von Djidda eine der größten humanitären Katastrophen der Welt. Dass Saudi-Arabien in Jemen nun auf Gespräche mit den Huthis setzt, ist der richtige erste Schritt. Nur eine politische Lösung kann das unfassbare Leid der Menschen in Jemen beenden. In einer Region, in der sich Spannungen jederzeit zu entladen drohen und viele überzeugt sind, Konflikte mit militärischen Mitteln lösen zu können, geht es uns Europäern um belastbare Kanäle zu unseren Partnern am Golf. Und darum, sie in ihrem Engagement für Stabilität und Sicherheit der Region zu bestärken.

Zu diesem Dialog gehört aber auch, sich bei Fragen in die Augen zu schauen, bei denen wir weit auseinander liegen. Dazu gehören die Menschenrechte. Die ersten Schritte gesellschaftlicher Öffnung haben viele junge Menschen in Saudi-Arabien ermutigt. Für mich ist es daher selbstverständlich, dass eine Gesellschaft, die Vorbild für eine ganze Region sein will, auch auf die Stimmen seiner Frauen hört - online wie offline.

Jahrzehntelang haben die Golfstaaten das Öl und Gas produziert, das die Weltwirtschaft und damit auch unseren Wohlstand anfeuerte. Mit Temperaturen von bis zu 50 Grad und chronischem Wassermangel ist die Klimakrise nun auch für die Menschen am Golf lebensbedrohlich. Für die COP28 Ende des Jahres in Dubai fassen wir deshalb den massiven Ausbau der Erneuerbaren ins Auge. Die weltweit höchste Sonneneinstrahlung bietet enormes Potenzial dafür, dass der Wohlstand der Golfstaaten auch nach dem Ende der fossilen Ära auf Energie fußen kann, zum Beispiel grünen Wasserstoff.

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