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Außenministerin Baerbock vor ihrer Abreise zur Weltklimakonferenz COP28 in Dubai

07.12.2023 - Pressemitteilung

Vor ihrer Abreise zur Weltklimakonferenz COP28 in Dubai sagte Außenministerin Annalena Baerbock heute (07.12.):

Anders als alle anderen Weltklimakonferenzen ist die COP28 gut aus den Startblöcken gekommen. Statt lange über die Agenda zu streiten, haben wir zusammen mit anderen gleich am ersten Tag dem Fonds für Klimaschäden und Verluste ins Leben geholfen. Darauf haben wir über anderthalb Jahre hingearbeitet. Dies zeigt nicht nur, dass sich hartnäckige Klimadiplomatie, die vorangeht und Bündnisse knüpft, auszahlt. Wir reichen damit auch den heftig betroffenen Ländern die Hand, die am wenigsten für die Klimakrise können, aber am stärksten unter ihr leiden.

Der Fonds für Klimaschäden und Verluste zeigt, dass wir als Weltgemeinschaft nicht in Schockstarre vor der Größe der Aufgabe verharren müssen, sondern zu großen Sprüngen in der Lage sind. Diesen Schwung will ich in die Endphase der COP28 mitnehmen. Denn wir brauchen dringend eine klare Kurskorrektur. Wenn wir 1,5 Grad in Reichweite halten wollen, brauchen wir eine Verdreifachung der Erneuerbaren Energien bis 2030 und eine Verdopplung der Energieeffizienz. Und wir brauchen – das ist der weiteste und schwierigste Sprung – ein globales Bekenntnis, dass wir alle schrittweise aus den fossilen Energien aussteigen. Dafür werden wir in Dubai hart kämpfen, in den Verhandlungen auch noch am kleinsten Schräubchen drehen, wenn nötig. Denn “wishful thinking” reduziert die Erderwärmung um kein Zehntelgrad.

Die Ambitionierten, die durch den Umbau ihrer Wirtschaft neue Jobs, Entwicklung und Wohlstand schaffen, reichen heute von Kanada bis Kenia. Wenn wir noch mehr Länder in diese dynamische Gruppe holen, dann können wir die Öl- und Kohle-Welt als eine Welt von Gestern hinter uns lassen. Und die alten Gräben zwischen Nord und Süd endgültig überwinden. Auch wenn die Beharrungskräfte sich weiter aufbäumen, verliert das alte Blockdenken täglich an Bedeutung. Die neuen Allianzen, die wir schmieden - quer über die Kontinente und Lebensverhältnisse hinweg - bringen das geopolitische Spiel in Bewegung. Wenn wir es richtig angehen, dann stärken wir nicht nur den Klimaschutz, sondern geben auch Vertrauen zurück in eine Welt, in der Multilateralismus Ergebnisse schafft. Für uns alle.

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