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Europe United: Deutschland und Italien - gemeinsam kreativ und nachhaltig

Staatsministerin Müntefering bei der Triennale Milano

Gemeinsam bei der Triennale Milano v.l.n.r.: Stefano Boeri - Präsident, Triennale Milano, Staatsministerin Michelle Müntefering, Christiane Arp - Chefredakteurin, Vogue Deutschland, Präsidentin, Fashion Council Germany, © Triennale Milano - Gianluca Di Ioia

24.09.2019 - Artikel

Als führende Exportnationen in Europa fördern Deutschland und Italien umweltschonende Innovationen in der Kreativwirtschaft

In der Gesellschaft und Wirtschaft Italiens und Deutschlands sind Kultur und Kreativität starke Faktoren. Auf der einen Seite die italienische Tradition von Kunsthandwerk, Italiens führende Stellung im Möbeldesign und der Mode. Auf der anderen Seite der deutsche Erfindungsreichtum und zum Beispiel die design- und epochenprägende Bauhaus-Schule, die gerade 100 Jahre alt wird. Auch dank dieser Traditionen stellen Italien und Deutschland mit drei Millionen Arbeitsplätzen ein Drittel der Beschäftigten in der europäischen Kreativwirtschaft.

Die Branche ist so dynamisch und offen wie nie. Sie trägt u.a. mit Entwicklern von Computerspielen, Filmschaffenden, Designerinnen, Musikern und Architektinnen beträchtlich zur wirtschaftlichen Prosperität Europas bei: Der Europäischen Kommission zufolge arbeiten 8,8 Millionen Menschen in diesem Bereich. Der Beitrag zum europäischen Bruttosozialprodukt liegt bei 4,4 Prozent und wächst seit Jahren kontinuierlich.

Leuchtendes deutsch-italienisches Beispiel für Kooperation in der Kreativwirtschaft war die jüngste Konferenz des Auswärtigen Amts gemeinsam mit dem italienischen Außenministerium “Vigoni for Europe 2019”, bei der Kreative, Politik und Wirtschaft vergangene Woche in der Villa Vigoni, dem Deutsch-Italienischen Zentrum für Europäische Exzellenz, am Comer See und in der Triennale in Mailand zusammenkamen.

Auch der italienische Kulturminister Dario Franceschini und die Staatsministerin für Internationale Kulturpolitik Michelle Müntefering diskutierten mit. Die Staatsministerin ist überzeugt:

Die europäische Kreativwirtschaft ist stark, weil sie grenzüberschreitend wirkt. Die Botschaft von ‚Created in Europe‘ lautet: Mit kreativen Lösungen wollen wir die Lebenswelt der Menschen besser machen, den Austausch zwischen unseren Gesellschaften verbessern und nach Wegen suchen, die natürlichen Ressourcen zu schützen.

Nachhaltigkeit als Treiber von Innovationen

Das Thema Nachhaltigkeit ist ein wichtiger Treiber für die Kreativwirtschaft. Das bedeutet: Design und Kreativität ermöglichen viele innovative Lösungen für einen lebenswerten und zukunftsfähigen Planeten. Kunst, Kultur und Architektur können somit ganz konkret einen Beitrag zur Umsetzung der Sustainable Development Goals (SDG) leisten. Ein Beispiel für nachhaltige Städte durch die Verbindung von Ökologie und Architektur lieferte auf der Konferenz der Architekt und Präsident der internationalen Design-Triennale Mailand Stefano Boeri mit seinen grünen Zwillingstürmen „Bosco Verticale“ in Mailand (Foto).

Die neue italienische Regierung in Rom will einen starken Fokus auf die Themen Ökologie, Innovation und nachhaltiges Wachstum legen. Auch Deutschland sind diese Themen national und international sehr wichtig: Bei der anstehenden EU-Ratspräsidentschaft 2020 will Deutschland Europas Rolle für nachhaltige Entwicklung und für eine gerechte sowie nachhaltige Globalisierung stärken. Ein Beispiel: Umweltschutz in den Liefer- und Wertschöpfungsketten ist ein zentraler Punkt im deutschen Nationalen Aktionsplan Wirtschaft und Menschenrechte. Die Bundesregierung fordert deutsche Unternehmen dazu auf, bei der Produktion vermehrt auf die Einhaltung von Umwelt- und Sozialstandards zu achten. Dieses Thema möchte Deutschland auch während seiner EU-Ratspräsidentschaft auf europäischer Ebene vorantreiben.

Modebranche im Fokus

Besonders die Modebranche ist beim Thema Nachhaltigkeit gefordert, ihr ökologischer Fußabdruck ist gewaltig. Die Modeindustrie ist für 10 Prozent der weltweiten Co2-Emmissionen verantwortlich, die deutsche und italienische Modebranche kommen zusammen auf über 50% aller Fashion-Produkte in der EU. Mit der Konferenz “Vigoni for Europe 2019” sensibilisierten beide Länder deshalb für den Aufbau nachhaltiger Lieferketten, verantwortungsvollen Konsum, mehr Umweltbildung und notwendigen technologischen Fortschritt, um die Modeindustrie nachhaltiger zu machen. Eine weitere konkrete Initiative unter Beteiligung mehrerer deutscher und italienischer Modefirmen hat auch der französische Präsident Macron beim G7-Gipfel in Biarritz ins Leben gerufen: Beim “Fashion Pact” für eine umweltfreundlichere Modeindustrie haben sich 32 Unternehmen mit 150 Marken verpflichtet, sich an Maßnahmen gegen den Klimawandel und zum Schutz der Biodiversität und der Weltmeere zu beteiligen.

Zum Weiterlesen:

Programm Vigoni for Europe

Monitoringbericht Kultur- und Kreativwirtschaft


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