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Mosambik: Auf dem Weg in Richtung Frieden

Fischerboote im Hafen von Maputo

Die Folgen des Bürgerkriegs wirken bis heute nach, © blickwinkel

06.08.2019 - Artikel

In Mosambik im Südosten Afrikas wirkt der 15-jährige Bürgerkrieg (1977-1992) bis heute nach. Nun haben Regierung und Opposition einen Frieden geschlossen, der das Land langfristig stabilisieren soll.

Kurz nachdem Mosambik 1975 die Unabhängigkeit von Portugal erlangt hatte, begann im Land ein Bürgerkrieg: die damals marxistisch ausgerichtete Regierungspartei Frente de Libertação de Moçambique (FRELIMO) und die Rebellenbewegung Resistência Nacional Moçambicana (RENAMO) standen sich gegenüber.

Erst 1992 unterzeichneten die beiden Konfliktparteien unter der Vermittlung der katholischen Kirche und der Gemeinschaft Sant'Egidio ein Abkommen zur Beendigung des Bürgerkrieges. Bis dahin hatte der Konflikt bis zu einer Million Todesopfer gefordert und Millionen von Menschen in die Flucht getrieben.

Die RENAMO wandelte sich ab 1992 zwar zu einer Oppositionspartei. Dennoch blieb der Frieden in Mosambik brüchig. Seit 2013 flammte der Konflikt vor allem in Zentralmosambik immer wieder auf und die RENAMO kündigte das Friedensabkommen von 1992.

Der Friedensprozess endlich auf einem guten Weg

2014 begann erneut ein schwieriger Friedensprozess, der immer wieder von Rückschlägen geprägt war. Deutschland und die internationale Gemeinschaft haben den Prozess eng begleitet. Nach langjährigen Verhandlungen unterzeichneten Präsident Nyusi und der RENAMO-Vorsitzende Momade am 6. August 2019 in Maputo schließlich ein Friedensabkommen, mit dem die Feindseligkeiten endgültig beigelegt werden sollen.

Der Vertrag sieht unter anderem die Entwaffnung und Wiedereingliederung der ehemaligen RENAMO-Rebellen in die mosambikanischen Sicherheitskräfte sowie eine stärkere Dezentralisierung der Regierungsgewalt vor. Zuvor hatte das mosambikanische Parlament ein Amnestiegesetz für ehemalige Kämpfer erlassen. Die Vereinten Nationen sollen die Umsetzung des Friedensvertrags begleiten und überwachen.

Deutschlands Beitrag zu Frieden und Versöhnung in Mosambik

Außenminister Maas begrüßte die Unterzeichnung des Abkommens:

Ich freue mich sehr, dass es Regierung und Opposition in Mosambik heute gelungen ist, einen Friedensvertrag zu unterzeichnen. 15 Jahre lang herrschte in Mosambik ein blutiger Bürgerkrieg, die Menschen im Land spüren die Folgen bis heute. Der Friedensvertrag öffnet nun den Weg, um den gewaltsamen Konflikt dauerhaft zu beenden.

Deutschland unterstützt die Friedensbemühungen der gesellschaftlichen Kräfte in Mosambik, zum Beispiel politischer Parteien und der Zivilgesellschaft einschließlich Religionsgemeinschaften und Frauengruppen. Zudem entsendet Deutschland einen Experten der Bundeswehr, der den Prozess der Entwaffnung, Demobilisierung und Reintegration begleitet.

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